Wer hat's erfunden ?
Ursprünglich für militärische Zwecke von der Britischen Armee eingeführt und von den Schweizern mitentwickelt, erfuhr die RUD in der ehemaligen DDR eine richtige Blütezeit. Aber, lesen Sie selbst: |
Geschichte der Realistischen Unfalldarstellung (Notfalldarstellung) |
Zweiter Weltkrieg: In Großbritannien, Dänemark und der Schweiz wurden 1944 (in Frankreich: 1950; in Schweden: 1953) erste Unterlagen erstellt bzw. Hilfsmittel entwickelt, die sich speziell auf die möglichst naturgetreue Darstellung von Wunden beziehen bzw. hierbei Verwendung finden. Nachkriegszeit (bis 1950): Deutschland (1950-1970): Wegen schlechter Erfahrungen mit dem bis dahin bekannten unzulänglichen Materialangebot (Verletzungskarten, Moulagen) wurde 1964 der Schminkkasten „Mehlem 64“ entwickelt, der nach zahlreichen Verbesserungen und Ergänzungen zwischen 1965 und 1985 bis heute gebräuchlich ist. Eine Abwandlung zu diesem Schminkkasten stellt der Schminkkoffer „Bavaria 91“ dar, der sich durch ein leicht erweitertes Material- und Zubehörangebot auszeichnet. Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet der Schminksets ist der Schminkkoffer „Westfalen“ bzw. der Schminkkoffer „Stuttgart“. Beide Behältnisse enthalten in unterschiedlichen Zusammenstellungen Profimaterialien zur RUD. Deutsches Rotes Kreuz der Deutschen Demokratischen Republik: Auch im DRK der ehemaligen DDR wurde die realistische Darstellung von Unfallsituationen als ein Mittel zur Verbesserung des Ausbildungsniveaus und der psychischen Belastbarkeit der Helfer genutzt. Die Informationen zur Verletzung waren auf Geschädigtenkarten (verbale Beschreibung mit oder ohne bildliche Darstellung) zusammengefaßt und später mit verschiedenen Schminkmaterialien und der ebenso wichtigen schauspielerischen Darstellung gegeben. Die vielen individuellen Initiativen von Rotkreuzhelfern erhielten Anfang der 60'er Jahre durch die Broschüre „Die realistischen Unfalldarstellung – Eine Anleitung für DRK-Lehrkräfte“ eine einheitliche Form. Das Schminksortiment „RU/K Sortiment DRK“ der Firma Coloran und die Dia-Reihe „Realistische Unfalldarstellung“ standen für die laut Rahmenlehrplan 220 Stunden umfassende Ausbildung als Unterrichtsmittel zu Verfügung. Eine andere Richtung erhielt die RUD im DRK der DDR mit dem Vorschlag von Herrn Werner Stammberger von 03.11.1973 zur Herstellung von Wundmoulagen. Diese dünnen Gummiapplikationen wurden maschinell produziert und mit Hand bemalt. Sie kamen in Verbindung mit den bis dahin üblichen Schminkmaterialien zum Einsatz und sollten dazu beitragen, in kurzer Zeit mit möglichst geringem Aufwand viele Verletzte als Darsteller vorzubereiten. Bis 1990 wurden ca. 3000 kleinflächige und 4000 großflächige Moulagensätze produziert. Deutschland (1980-heute): Im Jahre 1984 wurde im DRK in der Bundesrepublik Deutschland damit begonnen, für die Ausbildung in Realistischer Unfalldarstellung bundeseinheitliche Ausbildungsunterlagen zu erstellen. Mit den Leitfäden für die Grundausbildung als auch für den Aufbaulehrgang sowie dem Handbuch für die Realistische Unfalldarstellung ist nun diese Etappe abgeschlossen. |